Warum mein nächstes Smartphone kein Windows Phone sondern ein iPhone geworden ist
Bis vor kurzem war ich ein leidenschaftlicher Windows Phone Fanboy. Ich habe das OS in jeder Diskussion mit Freunden, Arbeitskollegen und Bekannten vehement verteidigt. Auch die Tatsache, dass die neuen und coolen Apps erst für iOS und dann eventuell und dann auch nur vollkommen verspätet, von einem Drittanbieter für das mobile OS von Microsoft veröffentlicht werden hat mich nicht gestört.
Die Build-Konferenz 2014 war dann das ganz große Ding. Nach diesem Event war ich überzeugt: Mit Windows 10, einer Plattform für alle Devices, wird der große Durchbruch (mehr als 10% Marktanteil) gelingen. Nur eines darf Microsoft nicht tun: An der eigenen Version eines geräteübergreifenden OS scheitern.
Die Build 2014 ist vorbei. Es folgte die Build 2015 mit dem üblichen Vorgeplänkel an Gerüchten und Behauptungen. Ein Gerücht hielt sich jedoch vehement: Windows wird Android-Apps auf dem Windows Phone zum Springen bekommen. So ist es nicht gekommen. Aber fast. Mit Windows wird es die Möglichkeit geben, für Android und iOS programmierte Apps via Werkzeugkasten mit geringen Anpassungen auf das Windows Phone zur portieren.
Bums. Damit war die Katze aus dem Sack. Was sich doch erst sehr lukrativ anhört ist für mich der Untergang aller nativ-entwickelten Apps für Windows Phone. Ich habe die Befürchtung, dass bei App-Entwicklern folgender Gedanke immer bei der Entwicklung mitschwimmt: „Eigene App für Windows Phone entwickeln? Nein. Da drücke ich lieber auf den Knopf und nehme das, was hinten rausfällt.“ Dass das, was hinten rausfällt ohne Anpassungen nicht oder nur eingeschränkt funktioniert, wird dem Entwickler wahrscheinlich egal sein. Denn warum sich besonders viel Mühe geben, für ein OS mit einem weltweiten Marktanteil von ca. zwei Prozent.
Die Hoffnung, dass neue Apps in der gleichen Qualität für Android, iOS und Windows Phone erscheinen, ist für mich endgültig begraben worden.
Weiterhin fuchs es mich total, dass neue Entwicklungen für die eigenen Apps (Office und OneDrive) zuerst für iOS und dann für Windows erscheinen sollen. Letztendlich ist nicht zu leugnen, dass sich die Entwicklung von Windows 10 Mobile immer näher an das Design von Android heranrückt. Ich mochte Android noch nie wirklich leiden. Das sich nun das Design am Marktführer orientiert, ist für mich mit einer Niederlage gleichzusetzen. Ich finde das gar nicht gut.
In Summe ist für mich klar: Microsoft setzt selbst nicht mehr auf das eigene Pferd im Stall sondern zieht die Konkurrenten auf der Rennbahn vor. Für mich eine total unverständliche Haltung, wenn man mit seinen eigenen Produkten den eigenen Marktanteil erhöhen möchte.
Da mein Windows Phone nach einem Flug über den Bordstein an einem kaputten Display leidet, ist es Zeit für was Neues. Für mich stellte sich also die Frage, was soll es werden: Nach kurzer Zeit war klar: Es wird wieder ein iPhone werden.
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