Das Thema Paid Content beschäftigt die Netzwelt schon eine ganze Weile. Immer wieder werden Versuchsballons mit einer Paywall gestartet. Auch Robert beschäftigt sich gerade mit dem Thema und hat zu einer Blogparade aufgerufen. Ich selbst mache mir mit dem Beitrag zum ersten Mal meine Gedanken, wie es denn möglich sein könnte die Inhalte auf malEben.com zum Kauf anzubieten.

Die Perle im Heuhaufen finden und dann auch noch bezahlen?

Für mich persönlich ist es täglich ein neues Glücksspiel: Als (Hobby) App- und Front-End-Entwickler ist es jedes Mal ein neues Abenteuer: Finde ich zu meinem speziellen Problem die Lösung im Internet? Meistens lasse ich mich dabei auch zu lange vom eigentlichen Suchen abhalten. Der Erfolg spricht dann aber für sich. In den meisten Fällen wird man fündig. Dieses kostet in erster Linie Arbeitszeit. OK. Nun aber die Gretchenfrage: Würde ich für diese wichtige Information, die mir evtl. eine Menge Arbeit erspart auch bezahlen? Ich sage: Auf jeden Fall. Denn meistens findet man eine elegante Lösung, welche einem dann eine Menge Denkarbeit erspart.

Die Perle als Perle erkennen – und dann erst bezahlen

Auf der Suche nach intelligenten Lösungen zum eigentlichen Problem findet man nach der Sucheingabe meist eine Vielzahl von Ergebnistreffern. Wie aber den Content als die perfekte Lösung erkennen, wenn der Inhalt hinter der Paywall liegt, sprich erst nach Bezahlung einzusehen ist? Hier beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Denn ohne den vollständigen Beitrag zu kennen bzw. ohne Gewissheit, dass der zu bezahlende Content mich in der Lösung meines Problems weiter bringt, würde ich kein Cent dafür bezahlen. Doch wie rauskommen aus diesem Dilemma?

Freemium-Modell als Chance für Content-Anbieter

Die größte Herausforderung eines Content-Anbieters ist es, sich als qualitativ hochwertiger Produzent von Content auf seinem Fachgebiet zu etablieren. Denn nur wenn der Leser verstanden hat: Hier bekomme ich meisten die Antwort auf meine Frage, ist er bereit dafür Geld zu bezahlen. In der Praxis bedeutet das, dass Content-Produzenten erst einmal in der Bringschuld von hochwertigem Content sind. Hat der Produzent sich etabliert, kann er beginnen, seine Inhalte auch zu verkaufen, sprich diese gegen Geld anzubieten. Für mich persönlich würde ein Freemium-Modell anwenden. Einige Beiträge ständen dabei ganz, einige nur teilweise und komplett nur gegen Bezahlung zur Verfügung.

Anforderungen an die Bezahlmethode

Habe ich einen Artikel gefunden, der mir die Lösung meines Problems verspricht, möchte ich mich natürlich nicht erst minutenlang durch einen Registrierungsprozess durchhangeln müssen. Es soll idealer Weise mit nur wenigen Mausklicks möglich sein, den Content zu kaufen. Etablierte Mechanismen wie PayPal oder ClickandBuy wären genauso mögliche Optionen wie LaterPay. Letztendlich muss das System dem Benutzer ermöglichen in kurzer Zeit ohne große Hürden den Artikel bzw. den Content zu kaufen.

Aktuelles Beispiel: krautreporter

Neben dem Kauf einzelner Artikel gibt es auch die Option, ein Abo zu kaufen. Dieses bieten große Paywalls wie die Sueddeutsche oder Bild an. Mit einem Abo bindet man die Leserschaft langfristig an das eigene Medium. Persönlich finde ich aber nie dem Preis-Leistungsverhältnis entsprechend, ausreichend für mich interessante Artikel um den Preis zu rechtfertigen. krautreporter.de versucht aktuell 15.000 Benutzer für ein Jahresabo des neuen Online-Magazins zu gewinnen. Erst wenn diese wichitge Hürde genommen ist, wollen die ca. 25 Reporter beginnen, das Magazin ins Leben zu rufen.

Und was ist jetzt mit malEben.com?

Ich persönlich blogge weil es mir Spaß macht. Ich blogge weil ich Freude daran habe, mein Wissen und meine Ideen mit anderen zu teilen. Das Geldverdienen stand und steht auch in Zukunft nicht in meinem Fokus. Daher werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch keine Inhalte gegen Geld anbieten. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass in Zukunft immer mehr Blogger Inhalte gegen eine monetäre Gegenleistung anbieten werden.

Persönliches Fazit

Würde ich für Inhalte im Netz bezahlen? Ja, auf jeden Fall. Wenn ich weiß, dass ich mir der Inhalt ein Problem löst, zahle ich gerne einen Beitrag dafür. Habe ich vor auf meinem eigenen Blog Inhalte zu verkaufen? Nein. Das kommt für mich nicht in Frage. Sehe ich eine Zukunft für Pay Content & Blogger? Ja. Ich gehe davon aus, dass in Zukunft immer mehr Blogs kostenpflichtige Inhalte nach dem Freemium-Modell anbieten werden.